Selfies sind seit geraumer Zeit ein Phänomen der Netzkultur. Darin drückt sich oftmals auch die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität aus. Auch klassische Deutungen aus der Porträtmalerei lassen sich heranziehen. Auffällig sind bei Selfies jedoch häufig die „Verschönerung“ und die bisweilen inszenierte Zurschaustellung äußerlicher Attribute.
Mit dem Projekt „Soulfies“ sucht der Autor nach der Darstellung seelischer Abbilder. Die Mittel dazu lehnen sich jedoch an üblichen Selfies an. So sind alle Bilder ausschließlich mit dem Medium Smartphone aufgenommen und bearbeitet.
Damit sucht der Autor nicht nur nach einem Zugang zur Abbildung seiner eigenen Zustände, sondern will zugleich dazu aufrufen, Selfies als Interpretationen über Persönlichkeiten aufzufassen und von der reinen „Verschönerung“ abzuweichen. So sind die Bilder, entsprechend der jeweiligen Stimmungslage, hier bewusst auch „verhässlicht“ und grotesk.