In Game Photography

Der Sprung von der realen zur virtuellen Fotografie ist klein. In der First-Person-Perspektive steuert der Spieler sozusagen eine körperlose Kamera und Open-World-Spiele erlauben die freie Erforschung einer Umgebung, die in ihrer schieren Größe unzählige Bildmotive bereithält. Die phantastische Schönheit der Erlebniswelten gleicht auf diese Weise der Naturfotografie. Und auch wenn diese Welt selbst zur Gänze das Werk von Leveldesignern, Künstlern und Programmierern ist: Der subjektive Blickwinkel, die Auswahl des Bildausschnitts und das Auge für Komposition und den perfekten Moment sind auch hier die Leistung des Fotografen.
Die emotionale Bedeutung von Spielfiguren läßt sich fotografisch inszenieren und besonders bedeutsame, lustige und aktionsgeladene Momente lassen sich einfrieren und festhalten. Virtuelle  Erlebnisse vermögen zwar nicht in Konkurrenz zu realen Erlebnissen zu treten, jedoch sind auf diese Weise auch Reisen zu fremden Planten, Abenteuern und Krisen innerhalb eines spielerischen Schutzraum möglich. Natürlich ist man dabei auf die Grenzen der „Schöpfer“ dieser Welten angewiesen – aber hier unterscheidet sich In-Game-Photography nicht von klassischer Fotografie.

mehr auf: https://www.flickr.com/photos/paspertou/

Susanne Dickel (2013): Fotokunst in Videospielen. DW Akademie.

Rainer Sigl (2012): Die Kunst des Screenshots. Zeit Online.